A. S.

Wie wir räumliche Distanz in Zeiten von Corona erleben

Geschrieben von Angela Schlenz veröffentlich am in der Kategorie Aus dem Kern
Teams von netzkern im Home Office

Mit Beginn der Krise wurde das HR-Team von netzkern vor besondere Herausforderungen gestellt.

Es ging alles recht schnell im März 2020 – von einem auf den anderen Tag wurden alle Kernkräfte ins Mobile Office gebeamt. Wir wollten hier schließlich für die Kollegen keinerlei gesundheitliche Risiken eingehen.

Es wurde leer

Ich weiß noch, dass mir zu diesem Zeitpunkt etwas mulmig war bei dem Gedanken, nun Fulltime von Zuhause aus tätig sein zu müssen. Ein Personaler lebt schließlich vom persönlichen Kontakt mit den Kollegen und nun sollten wir das alles auf digitaler Ebene abhandeln?

Ferner konnte ich es mir einfach nicht vorstellen, wie es sein würde, nicht jeden Tag in den Kern zu fahren, sondern von nun an in meiner Küche an meinem Ikea-Blechtisch, auf einem Klappstuhl der Schweden sitzend, zu arbeiten. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keinen festen Arbeitsbereich in meiner Wohnung eingerichtet, da ich eigentlich nur sehr selten im Mobile Office tätig bin.

Ich war zu diesem Zeitpunkt jedoch guter Hoffnung, dass dieser Zustand in maximal zwei Wochen beendet und dieses Virus bis dahin paradoxe Geschichte sein würde…

Für länger einrichten

Man wird ja gern eines Besseren belehrt - nun ist es Mitte August und ich sitze nach wie vor im Mobile Office und bei stetig steigenden Temperaturen schmore ich nun im Dachgeschoss an meinem Heimarbeitsplatz.

Nachdem mein Rücken sich nach 3 Wochen auf dem schwedischen Discounter Stuhl wie ein Sperrholzbrett angefühlt hatte, erbarmte sich mein lieber Kollege Markus und brachte mir kurzerhand einen Schreibtisch und meinen Bildschirm aus dem Büro und wir haben das Ganze unters Dach gehievt. Auf ewig dankbar, Markus!! 😉

Absprachen und Projekte funktionieren super

Sämtliche unserer Teams haben in Null Komma Nix die Situation adaptiert und liefern eine sensationelle Performance. Die Absprachen remote untereinander laufen hervorragend und die Ergebnisse in den Projekten haben keinerlei Einbußen zu verzeichnen – die Kunden sind also nach wie vor sehr zufrieden.

Um die Kollegen über die Zeit nicht aus den Augen zu verlieren, etwaige Bedürfnisse abzufragen oder anderweitig zu unterstützen, hat sich das netzkern HR-Team mit den Kollegen in Einzelgesprächen ausgetauscht. Es war sehr interessant zu erfahren, wie die Kernkräfte diese spezielle Zeit zuhause erleben.

Es war hier für uns auch insbesondere wichtig zu erfahren, wie diese Phase sich auf mentaler Ebene ausgewirkt hat und wie die Kollegen ihren Arbeitstag strukturiert haben. Die meisten Kernkräfte fühlen sich recht gut im Mobile Office. Der ein oder anderes Kollege steigt vom Bett, ganz nach Klischee, direkt rein ins Daily, weil sie nun die Möglichkeit haben, etwas länger zu schlafen, andere haben Frühsport für sich entdeckt und freuen sich über die Möglichkeit ihren Tag dynamischer gestalten zu können.

Gerade die berufstätigen Eltern, die zeitweilig durch Betreuungssituation doch arg gefordert wurden, hatten durch die neuen Regelungen die Möglichkeit ihre Aufgaben ganz nach Gusto abzuarbeiten. Dennoch vermissen alle Kollegen in dieser Zeit den persönlichen Austausch – mal eben einen Lacher über den Tisch hinweg, der Plausch an der Kaffeemaschine, der fachliche Austausch in gemeinsamen Whiteboard-Sessions – dieses „Live-Zusammensein Ding“ hat schon was für sich, auch wenn wir uns die digitale Leidenschaft groß auf die Fahne schreiben 😉

Mobiles Arbeiten Mobiles Arbeiten Mobiles Arbeiten

Das "Wir" muss bleiben

Um das „Wir Gefühl“ in virtuellen Zeiten vital zu halten, haben sich die Teams immer wieder auch Zeit genommen, um sich remote über Persönliches auszutauschen.

Unser Hamburger Team hat ihren wöchentlichen „RamTamTam“ Termin (man trifft sich nach Feierabend auf ein Bier in der netzkern Küche) einfach an den Bildschirm zuhause verlegt, die einen machen Online Kaffeeplausch und unser HR-Team quatscht über dies und das auch mal nach dem Daily. Sowohl meine Kolleginnen aus dem HR-Team, Lisa und Marcella, als auch ich, haben die Kollegen in den „How are you?“ - Gesprächen irgendwie verletzlicher erlebt, aber eben auch offener und menschlicher als sonst – quasi unmaskiert in Zeiten der Maskierung – das waren für uns ganz wertvolle Gespräche. Danke für Eure Offenheit und das Vertrauen.

Was nehmen wir mit aus dieser besonderen Situation?

Einfach mal machen!

Kommt das klassische Büro zurück?

Harvard Business Manager titelt dieser Tage: „Das Ende einer Ära. Büros“. Wir haben zeitweilig gezaudert mehr Mobile Office anzubieten, die Vorreiter des Themas hatten unlängst alle ins Büro zurückgerufen. Wir stellen fest, es gibt eine neue Realität. Mobile Office kann mehr bieten und besser funktionieren als gedacht.

Die Kollegen wünschen sich mehr Flexibilität/Work Life Balance, andere Arbeitszeitmodelle und diese Tage lassen uns erkennen, dass wir darauf vertrauen können, dass die Kernkräfte auch am Ball sind, wenn sie physisch mal nicht an ihrem Platz im Kern sind.

Trotzdem sollten die Teams sich immer mal wieder persönlich aufladen. Wir gehen nächste Woche zum ersten Teambuilding „mit Abstand“ einfach mal alle eine Runde Minigolfspielen, unsere Kunden investieren in kontaktlose, digitale Lösungen und die Welt nach oder sagen wir besser mit Corona ist eine andere.

Stay tuned 😊