
Die goldenen Regeln im Logo-Design
Dokumentierbarkeit
Egal wie der Kreativprozess abläuft, es sollte immer mit einem Briefing beginnen und einem Usage-Guide enden. Die Verschriftlichung hilft dem Designer beim Gestalten und den Entscheidern nachzuvollziehen, wieso man sich für ein Design entschieden hat. Ein kundenseitiges Briefing ist unbedingt von Nöten, um ein genaues Anforderungs-Profil zu erstellen. Erst danach sollte die erste Skizze auf Papier gebracht werden.
Zielgruppe: Für wen gestalte ich eigentlich?
Man sollte das Unternehmen kennen lernen. Nur wer weiß, wer später von der Marke angesprochen wird, kann sich gestalterisch darauf einstellen. Der Kunde darf und soll in den Gestaltungsprozess mit einbezogen werden. Zudem sollte man immer genug Empathie besitzen, sich in das Zielpublikum hineinzuversetzen und ehrlich zu fragen: „Spricht mich das an?“
Auftraggeber: Verstehe ich ihn?
Essentiell ist, zu verstehen, was den Kunden oder sein Produkt einmalig macht. Was sind die Alleinstellungsmerkmale seines Unternehmens. Dies sollte unbedingt ins Design mit einfließen, dieses aber nicht dominieren. Je nach Größe des Kunden, ist sein Unternehmen und seine Prozesse mehr oder weniger gut dokumentiert. Ein Besuch vor Ort ist immer angebracht. Denn wer ein Logo erstellt ohne das Unternehmen zu kennen, könnte genauso gut einen Schimpansen mit der Aufgabe betrauen. Es wäre der allbekannte Schuss ins Blaue.
Wie wird das Logo verwendet?
Es gilt bereits vorher zu wissen, in welcher Form das neu gestaltete Symbol oder die Wortbildmarke z.B. einmal verwendet wird. Wie sähe das Design auf einer Visitenkarte, Kugelschreiber, Briefpapier und auf der Plane eines LKW aus? Ist es gut skalierbar, in schwarz/weiß wie in Farbe erkennbar? Auch wenn das Web im Fokus steht sollte man nicht nur für die Verwendung auf einer Website planen. Expansives Denken kann hierbei nicht schaden – wo stehen Sie in 10 Jahren?
Wie stellt sich der Wettbewerb dar?
Nachdem man bereits das Unternehmen und seine Zielgruppe kennt, bleibt noch, den Wettbewerb kennen zu lernen. Wie positioniert sich dieser auf dem Markt? Man muss herausfinden, wo das Unternehmen im Vergleich zu den Mitbewerbern steht. Diagramme können dabei helfen. Nur so kann ein Logo entwickelt werden, das seinen eigenen Platz am Markt einnimmt und verstanden wird. Und das vom Wettbewerb sowie vom potenziellen Kunden.
Umgang mit Trends und Spielereien
Der Kunde hat verdient, ein zeitloses, vielseitiges und aussagekräftiges Logo zu erhalten. Sich an kurzlebigen Trends zu orientieren, das Logo zu überfrachten mit Verläufen, Schlagschatten und sonstigen Effekten, tut weder der Marke noch dem Kunden gut. Es schränkt die Verwendbarkeit ein und sorgt dafür, dass ein Logo schnell wieder wie „von gestern“ wirkt, sobald der Trend abklingt. Häufige Veränderungen suggerieren außerdem Unsicherheit.
Man denke einmal beispielhaft an die großen Marken der Industrie: Adidas, Nike, etc.. Allesamt simpel, prägnant und unverwechselbar – seit Jahrzehnten nahezu unverändert.
Ihr Design sollte keine Bauchentscheidung, sondern wohlüberlegt, geplant und penibel nachvollziehbar sein. Keine Frage persönlichen Geschmacks, sondern das Ergebnis eines arbeitsintensiven und hochkomplexen Prozesses. Nur so haben Sie lange Freude an ihrem Logo und werden würdig von ihm vertreten.
In der Praxis
Im Zuge unseres Redesigns für den Fitnessclub Sportforum, haben wir das Logo entsprechend unserer Richtlinien angepasst. Während die Wort/Bild-Marke vorher stark von der filigranen Zeichnung des Läufers dominiert wurde, haben wir uns im finalen Logo des Sportforum für die klare Form des Quadrats entschieden. Der Läufer wurde wegreduziert, während die Verlängerung des horizontalen T-Striches, leicht verändert, übernommen wurde.
Eine Wiederkennbarkeit war somit gegeben, die Schrift ist jedoch wesentlich klarer, das ganze Logo skalierbarer und leichter erlernbar – seit 5 Jahren erfolgreich im Gebrauch.
Sollten Sie Hilfe bei der Erstellung Ihres Logos benötigen, steht netzkern Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.