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SEO-Newsletter, Juni 2018

Geschrieben von Nico Zorn veröffentlich am in der Kategorie Digital Marketing
Was gibt es Neues zu beachten im Hinblick auf Google und Co? Längst schon geht das über pures SEO hinaus, daher finden sich diesmal auch einige Analytics-Hinweise.

SEO Allgemein

Clustering und Themen statt pure Keywords

Früher reichte es, einen Zielbegriff möglichst häufig auf einer Seite zu wiederholen. Inzwischen reicht oft nicht einmal, einen einzelnen Artikel aus einem größeren Bereich zu veröffentlichen. Stattdessen muss er in einem größeren Kontext, Themenbereich oder Cluster verortet sein: Ein einzelner Artikel zu Sitecore rankt kaum; innerhalb eines Bereichs zu Sitecore, steigen die Chancen deutlich. Wie das aussehen kann, hat Hubspot dargestellt.

 

Flexionen und sonstige Varianten

Grammatik (Zeitformen, Flexionen u. ä.) gehören zu dem, was ein Algorithmus vergleichsweise einfach erkennen kann. Beim Texten ist es daher nicht notwendig, hier Varianten zu beachten. Google kann diese Varianten einer gemeinsamen Stammform zuordnen. (Quelle)

Der Aussage nach gilt das auch für Plural/Singular. Caveat: Für manche Suchbegriffe gibt es deutlich andere Ergebnisse. Wir vermuten: Google unterstellt hier abweichende Intentionen.

 

Strukturierte Daten haben Ranking-Effekte

Strukturierte Daten (SD), allen voran schema.org, können das Ranking positiv beeinflussen. Diese Daten helfen Suchmaschinen, die Inhalte von Seiten besser zu verstehen und sie somit zielgerichteter auszuspielen. John Müller von Google empfiehlt, vor allem jene SD zu nutzen, die einen sichtbaren Effekt erzielen. (Quelle)

Meine Empfehlung: SD schon beim Entwurf einer neuen Website einplanen, konkret für Produkte, Artikel, Rezepte, Events, Stellenangebote, Reviews, Breadcrumbe, Listen und mehr. Eine Übersicht über die aktuell akzeptierten Daten gibt Googles Search Gallery (mit Beispielen).

 

DSVGO, Datenschutz und Sicherheit

Vorsicht bei Cookie Consent Interstitials

Zustimmung zum Cookie-Setzen und Daten-Erfassen muss sein. Aber man sollte darauf achten, wie. Ersetzt das Cookie Consent Tool den Quellcode, drohen Rankingverluste, da Google den echten Inhalt nicht mehr wahrnimmt. Ein einfacher Test funktioniert mit Googles Mobile-Friendly Test: Ist der echte Inhalt im Quellcode sichtbar, ist die Lösung ok.

 

Bilder, Struktur und Geschwindigkeit

Überarbeitete Guidelines für Bilder-SEO

Google hat die Image Publishing Guidelines aktualisiert. Die wichtigsten Punkte für Bilder-SEO lassen sich so zusammenfassen:

  • Binde Bilder nahe am jeweiligen Kontext ein;
  • Mache wichtigen Text nie zu Bildern;
  • Stelle die Darstellung auf allen Devices sicher;
  • Wähle eine sinnvolle URL-Struktur;
  • Nutze ALT-Text - und auch titles, captions, filenames;
  • Optimiere Bilder auf Geschwindigkeit;
  • Nutze eine Image-Sitemap und strukturierte Daten.

Was macht man, wenn es von einem Bild Varianten in verschiedenen Größen gibt? Kein Problem – Google erkennt das und verbindet sie zu einem einzigen Meta-Bild, bei dem dann die passendste Größe angezeigt oder wählbar wird.

 

Was zählt eigentlich als Geschwindigkeit?

Time to First Byte? Komplett geladene Seite? Was ist eigentlich wichtig. Was für ein gutes Erlebnis zählt ist der First Meaningful Paint. Das ist eine nutzerzentrierte Kennzahl und beschreibt den Zeitpunkt zu dem erstmals bedeutungsvoller(!) Content für den Nutzer dargestellt wird. Das ist nicht zwangsweise irgendein Inhalt oder der komplette Inhalt, sondern  z. B. nur das Hero-Element oder das zentrale Widget. Nachfolgende Elemente dürfen jedoch problemlos später laden. (Mehr dazu)

 

Wie schnell ist schnell genug?

Von der SMX West 2018 stellt Bastian Grimm seine Slides zu „How fast ist fast enough?“ zur Verfügung. Für einige Kunden kann es sich lohnen, einmal radikal anders zu denken als immer nur kleinere Dateigrößen. Ja, das ist immer auch eine Frage des Aufwands – aber Ladezeiten von unter 1 Sekunde sind fast immer möglich.

 

Mobile Index Best Practice Guide

Google hat einen Best Practice Guide für den Mobile Index für Entwickler herausgebracht. In Kurzform: Responsiv programmierte Seiten müssen nichts ändern; bei dynamic Serving oder alternativen URLs gehören strukturierte Daten und Metadaten auf beide Versionen; die Inhalte sollten gleich sein und die Seiten mit canonical/alternate verbunden werden.

 

Entwicklung

Position im Quellcode: Vollkommen egal

Es ist noch gar nicht so lange her, da betrieb man massiven Aufwand, um den Hauptinhalt einer Seite möglichst weit oben im Quellcode zu platzieren. Schenkt euch das, es ist egal. Google rendert die Seiten und sieht dadurch, was ganz oben steht.

 

Bilder ohne Dateiendung

Für .html, .php, .aspx-Dateien und wie sie sonst noch alle heißen gilt die Empfehlung: Die Endung am besten gar nicht anzeigen. Google crawlt diese Seiten dann als HTML. Das kann auch mit Bildern ohne Dateiendung passieren. Und wer einmal ein Bild mit Notepad geöffnet hat weiß, wie wenig sinnvoll das ist. (Quelle)

Aller Erfahrung nach ist allerdings der Filetype wichtiger als die Dateiendung. Wird dieser korrekt und als Bild übermittelt, gelingt die Verarbeitung normalerweise auch ohne Dateiendung. Allerdings erschweren fehlende Dateiendungen bei Dateien, die zum Download gedacht sind, regelmäßig das Tracking.

TL; DR: Dateien, die als HTML interpretiert werden sollen gerne ohne Dateiendung, andere mit Dateiendung.

 

Mehrere Navigationen im Quellcode

Responsive Seiten haben im Quellcode oft zwei Navigationen – eine für Mobile, eine für Desktop; die unpassende wird jeweils per CSS ausgeblendet. Auch im Mobile First Index soll sich hier nichts ändern. Und das bedeutet: Ist ok, gilt nicht als Cloaking, kann man problemlos so machen. (Quelle)

 

Google plant neue Web-Standards

Google plant, neue Standards zu fördern – das eigene AMP genügt nicht. Diese neuen Formate könnten dann auch bei der Anzeige bevorzugt werden. Schwerpunkte in nächster Zeit bilden unter anderem:

     
  • AMP-Stories 
  • Dynamische E-Mails 
  • JS in AMP
  • Erweiterte E-Commerce Möglichkeiten.
  • iFrame Promotion und verbesserte Interaktion mit einbindender Seite
  • Web Packaging (Ressourcenbündelung)

(Quelle und weitere Informationen)

 

Sonstiges

Trakken Trend Studie Digital Analytics und Conversion Optimierung

Auch 2018 hat Trakken wieder eine Trend-Studie zu Analytics und Conversion Optimierung herausgegeben. In dieser Studie wurden Online-Marketer in Unternehmen und Agenturen befragt: Welche Probleme haben sie, was sind die aktuellen Themen. Insbesondere Datenvisualisierung und Automatisierung haben deutliche Sprünge nach vorne gemacht.

Die komplette Studie gibt es unter https://www.analytics-trends.de/. Wer nicht so gerne liest, sondern lieber zuhört, dem empfehle ich den Termfrequenz-Podcast zur Trakken Trend-Studie 2018.